Daemonenbrut by René Grigo

Daemonenbrut by René Grigo

Autor:René Grigo [Grigo, René]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AAVAA Verlag UG, Berlin
veröffentlicht: 2012-08-02T16:00:00+00:00


6

Der Mure saß bis zum Morgengrauen auf dem Bett und verzweifelte fast beim Gedanken an seine geliebte Marie, die er für immer verloren hatte. Viele Tage hatte er um sie getrauert und dennoch konnte all das seinen Schmerz nicht annähernd lindern.

Ein Klopfen an der Tür riss ihn schlagartig aus den schwermütigen Gedanken.

>>Es ist offen<<, murmelte der Mure und versuchte seine Fassung wieder zu erlangen.

Die Tür öffnete sich einen Spalt und Arabac schaute mit einem flüchtigen Blick in das Zimmer hinein.

>>Wir brechen auf. Ich erwarte dich im Hof<<, sagte Arabac mit gewohnt tiefer, brummiger Stimme.

Balthasar stülpte sich das Gewand über den Kopf und griff nach dem Buch. Ohne einen weiteren Moment zu verlieren, verließ er das Zimmer und eilte auf den Hof.

Er würde dem Abenteurer weiter folgen. Er war ihm nichts mehr schuldig und doch fühlte er sich Arabac gerade jetzt mehr den je verpflichtet. Es gab sonst niemanden mehr, der in seinem Leben eine Rolle spielte. Arabac wartete schon ungeduldig auf seinen Begleiter und saß bereits auf dem Rücken eines schwarzen Hengstes. Wie ein Mann königlichen Blutes blickte er auf den Muren herab und sagte kein Wort. Balthasar waren die Albträume der Nacht wie ins Gesicht gemeißelt. Wortlos schwang er sich auf den Rücken des Pferdes und hielt die Zügel stramm. Sein Hengst war ein Stück kleiner als der des Abenteurers und hatte eine dunkelbraune Farbe, wirkte aber wendiger und unbändiger zugleich.

>>Wir warten noch auf unsere Begleiter<<, sprach Arabac.

>>Welche Begleiter? <<, forschte Balthasar ungläubig nach. Niemand konnte so verrückt sein, dass er ihnen freiwillig ins Verderben folgen wollte. >>Hat der König wirklich jemanden gefunden, der sich freiwillig mit uns auf diese Reise begibt? <<

Der Abenteurer lächelte mild und nickte. In diesem Augenblick betraten Sanchez und Feldwebel Thurnat den Hof.

>>Wir werden euch begleiten. Ihr habt an unserer Seite gekämpft und es gibt wohl keine weitere Möglichkeit um uns bei euch zu revanchieren<<, sprach Sanchez, der in eine frisch polierte Rüstung gehüllt war. Der Feldwebel trug ein langes Kettenhemd und einen Helm der königlichen Armee. In der einen Hand hielt er seine Zwergenaxt, die schon unzählige Schlachten geschlagen hatte und auf dem Rücken die altbewährte Feuerbüchse. Beide bestiegen zwei weitere Pferde, das Fallgatter wurde geöffnet und sie preschten gemeinsam aus der Bastion. Eine lange Reise stand ihnen nun bevor und nur die Götter vermochten zu wissen, ob sie je wiederkehren würden. Die Sonne kletterte langsam am Horizont empor und tauchte das Land in ein sanftes Licht. Friedlich und behäbig sah das Land bei diesem unbeschreiblichen Ereignis aus und ließ noch nichts von den bevorstehenden Gefahren erahnen. Vier Reiter preschten durch die Weiten des Landes, grazil, edel und mit jenem Tatendrang in der Brust, den nur wahre Helden an jenen Tagen verspürten.

Arabac führte die restlichen drei Reiter an und er sah schon bald die Anfänge des Ödlandes. Erinnerungen an die vorhergegangene Reise durchströmten seinen stattlichen Körper und jede Pore erwartete das Schlimmste. Das karge Land breitete sich an dieser Stelle aus wie die Pest an längst vergangenen Tagen. Trockenes, verlassenes Land, das nur den Dämonen ein Leben ermöglichte.



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